Turnfest 2023 – TuS Hertha in Oldenburg

Dieses Jahr sind die Turnkinder der großen Gruppe (ab 5. Klasse) nach Oldenburg zum Turnfest gefahren. Bereits im Vorfeld haben wir uns für einige Wettbewerbe angemeldet und versucht, dafür zu trainieren. Versucht? Ja versucht!

Wir wussten selbst nicht genau, was uns bei den einzelnen Wettbewerben erwarten würde und konnten uns deshalb nur bedingt vorbereiten – für nächstes Mal wissen wir jetzt aber Bescheid!

Bevor es überhaupt los ging, gab es schon das erste Highlight: Für unseren Ausflug und die Wettkämpfe haben wir uns eigene T-Shirts „designt“. So lässt es sich gleich doppelt so gut turnen.

Am Freitag, den 19.05.2023, ging es dann für sieben Turnkinder und zwei Betreuer*innen (Tobi und Vivi) mit dem „TuS-Bus“ ab nach Oldenburg. Die Fahrt war schnell vorbei und es ging für uns aufs TuJu- Gelände (ein riesiger Bereich mit Spielestationen, einer kleinen Bühne, und zahlreichen anderen Aktivitäten für die Turnerjugend). Wieso man bei all den tollen Angeboten ausgerechnet ständig am dm-Werbestand hängt, bleibt ein Rätsel. Vielleicht können die Turnkinder diese Frage besser beantworten.

Nachdem wir die ersten Stunden auf dem TuJu Gelände verbracht hatten, ging es zu unserer ersten gebuchten Aktivität – der Tanzmedaille. Leider wurde uns Online eine andere Startzeit mitgeteilt, so dass wir nur noch zur Hälfte mitmachen konnten. Die Medaille haben wir am Ende trotzdem bekommen. Doof gelaufen und deshalb zurecht von den Kindern als nicht so spaßig wie erhofft bewertet. Als Entschädigung haben wir uns mit Crêpes belohnt.

Direkt im Anschluss mussten wir auch schon weiter zum „Team-Tic“, dem zweiten Wettbewerb, bei dem wir uns angemeldet hatten. Hier sind wir im Fangen-Spielen gegen andere Mannschaften angetreten. Das Coole war, es war kein normales Fangspiel! Ein riesiges Gerüst mit Hindernissen zum Hochklettern, unter durch Schwingen oder drum herum Flitzen, stellte das Spielfeld dar. Wir hatten eigentlich gehofft, dass wir erst den anderen Gruppen zugucken könnten, bevor wir an der Reihe sein würden, aber wir waren als erste Gruppe dran. Gespielt wurde wie folgt: zwei Mannschaften schicken in fünf Runden, die jeweils 20 sec. dauern, eine*n Spieler*in auf das Feld. Eine Person fängt, die andere wird gejagt. Schafft man es wegzulaufen, bekommt man einen Punkt. Wird man gefangen, bekommt die andere Mannschaft einen Punkt. Wir haben vorher versucht, das Ganze zu üben, jedoch standen die genauen Regeln bei der Anmeldung nicht dabei. Trotzdem haben wir die erste Runde mit einem 4 : 1 für uns entschieden. Die zweite Runde sah genau andersherum aus, so dass wir leider nicht weitergekommen sind. Es hat trotzdem super viel Spaß gemacht!

Nach einer weiteren Essenspause haben wir dann unsere Unterkunft für die Nacht aufgesucht, weil wir unser Schlaflager noch einrichten mussten (und eine kleine Pause für die Füße war auch dringend nötig war). Wir hatten uns Plätze in der BBS3 gebucht und konnten da in einem Klassenraum mit Luftmatratze und Schlafsack übernachten. Wir hatten einen ganzen Raum nur für uns, war schon sehr cool war. Was wir nicht wussten: Es gab für uns noch eine kleine Überraschung! Nach dem wir alles für die Nacht vorbereitet hatten, ging es für uns in die (praktischerweise direkt neben der BBS liegende) Arena, wo wir uns ein Showduell angucken konnten. Zwei Teams, bestehend aus EM-/WM- und Olympiateilnehmer*innen, sind dort gegeneinander angetreten. Eine Jury hat nach einzelnen Kategorien entschieden, wer einen Punkt bekommt und bei einem Unentschieden durften wir als Publikum durch Applaus entscheiden, welches Team einen Punkt bekommt. Es war so beeindruckend, was beim Turnen alles möglich ist. Nach diesem Tag hatten wir uns das Bett mehr als verdient!

Am nächsten Morgen ging es zum Frühstück in die Aula, anschließend haben wir unser Zimmer geräumt und alles ins Auto verfrachtet. Um 10 Uhr mussten wir nämlich bei unserem letzten Wettkampf „4inMotion“ sein. Eigentlich waren wir sehr motiviert, als wir aber die anderen Turner*innen gesehen haben, wie die ohne sichtbare Anstrengung Flickflack gemacht, am 1,70m Parallelbarren geturnt und über den Sprungtisch gekommen sind (den wir noch nie zuvor gesehen haben), wollten unsere sieben Turnerinnen, dass wir uns schnell wieder abmelden.

Wir haben es zum Glück nicht gemacht. Beim Einturnen konnten wir die Geräte doch noch so weit testen, dass wir unsere Übungen einigermaßen sicher ausführen konnten. Wir hatten zwei Teams angemeldet, „die Sonnenblumen“ und „die harten Herthas“. Die Sonnenblumen waren zuerst an der Reihe. Charlotte, Charlie, Rike und Jette sammelten sich in der Mitte. Mit dem Startsignal ist unsere erste Turnerin Charlotte losgeflitzt, ab zum Bodenturnen. Vorwärtsrolle, Spagat Sprung, Drehung, Rückwärtsrolle, Pferdchensprung und zurück in die Mitte, um Charlie abzuklatschen. Sprint zum Schwebebalken, Hocke rauf, Strecksprung, Hocksprung, Pferdchensprung, Hocke runter und wieder zurück zur Gruppe. Als nächstes waren Übungen am Barren gefordert. „So hoch turnen wir sonst nie!“ Rike ist trotzdem super hochgekommen. Vorschwung Grätsche, Außenquersitz, mit der Kehre wieder runter und nochmal zurück in die Mitte. Letztes Element: der Sprung. Das Ziel: es einfach nur rüber schaffen! (Es ist echt schwer, wenn man den Sprungtisch nicht gewohnt ist.) Aber Jette hat es geschafft! Die Sonnenblumen waren fertig.

Bis zum Start der zweiten Gruppe hatten wir noch etwas Zeit. Glücklicherweise war in der riesigen Halle noch viel mehr los. Wir haben die freie Zeit genutzt und den Turnern an den Ringen, dem Spannbarren und beim Sprung zugeguckt. Dann haben wir die Bodenturner*innen entdeckt und haben uns dort eine Weile an den Rand gesetzt. Es ist so cool, was man alles turnen kann, wenn man intensiv daran übt. Sogar einige Turnerinnen aus Lüneburg und Scharnebeck sind dort angetreten.

Wir konnten leider nicht bis zum Schluss bleiben, weil nun unsere zweite Gruppe „die harten Herthas“ an der Reihe waren. Mia flitzte los zum Schwebebanken. Aufhocken, Strecksprung, Pferdchensprung, halbe Drehung, Hochsprung runter. Eine Weitere wartet ungeduldig in der Mitte. Für sie ging es zum Barren. Erstmal elegant mit dem Grätschsitz zum besseren Turnen weiter in die Mitte gerutscht (sehr schlau!), Außenquersitz, Kehre und ab in die Mitte. Vivi war dran und schon auf dem Weg zum Sprung. Das Durchhocken wurde ins Aufhocken abgewandelt (hoffentlich gibt das keine Minuspunkte, aber Hauptsache rüber geschafft). Am Boden startet Leenke mit einer Vorwärtsrolle, gefolgt von einem Spagat Sprung, einer ganzen Drehung, Rückwärtsrolle, Pferdchensprung und dann schnell wieder zurück zu den anderen.

Wer es sich noch nicht denken konnte: Dieser Wettkampf ging auf Zeit. Für eine gute Ausführung = Zeitgutschrift (-1 sec.), war es ein erkennbares Element = alles bleibt, wie es ist (0 sec) und war es nicht erkennbar = Zeitstrafe (+1sec.). Pro Gerät können so bis zu 5 sec. erturnt werden.

Die Siegerehrung stand an. Die Turnkinder sind davon ausgegangen, dass wir mit Sicherheit Letzter werden. Der letzte Platz, Platz 48 wurde vorgelesen- wir waren es nicht. Und schon hatten die Turnkinder doch noch ein Lächeln im Gesicht, das mit jedem vorgelesenen Platz größer wurde. Am Ende haben es „die Sonnenblumen“ auf Platz 38 (mit 58,91 sec.) und „die harten Herthas“ auf Platz 36 (mit 56,43 sec.) geschafft.

Unser erster richtiger Turnwettkampf und dann so ein Ergebnis! Großartig!

Im Anschluss haben wir uns auf dem TuJu- Gelände den Wettkampf „Mein Team kann“ angeguckt. Hier sind neun Teams gegeneinander z.B. in „Wer kann am längsten Handstand halten?“ oder „Wer schafft die meisten Salti?“ angetreten. Dann war es auch schon Zeit, die Heimfahrt anzutreten. Zwischen 20 und 21 Uhr wurden wir glücklich, aber erschöpft, wieder zuhause abgegeben.

Der Ausflug hat sich definitiv gelohnt und die Motivation, neue Dinge zu lernen, ist größer als je zuvor.

Vivien Fietkau


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