TuS Hertha Fahrradtour 2012

22.September 2012 – Samstagmorgen, 07:30 Uhr. 8° Celsius. Ich stehe an der Tankstelle in Amelinghausen, fülle meine Fahrradreifen mit Luft und es fängt an zu regnen. Es fühlt sich an wie Eisregen. Na, da wird ja wohl niemand auf die Idee kommen an der TuS-Hertha-Radtour 2012 teilnehmen zu wollen. Dieser Gedanke fühlt sich angenehm an. Jetzt noch Brötchen holen und dann Frühstück.
Samstagmorgen, 09:33 Uhr. Auf dem Fahrrad fahre ich am Treffpunkt Landgasthof Konik vor und werde bereits von Anette und Rainer erwartet. Na gut, die Beiden kann man sicher noch vom daheimbleiben überzeugen. Sonst wir ja wohl niemand mehr dazu kommen. Allerdings hat es zwischenzeitlich aufgehört zu Regnen. Das könnte die Absage erschweren.
Samstagmorgen, 09:48 Uhr. Uli mit Sohn Steffen, Susanne und Carsten und dazu noch Anja, die den Akku ihres Elektrobikes vollgeladen hat, stehen jetzt auch am Treffpunkt. Jetzt wird’s schwer alle davon zu überzeugen, dass die Radtour wetterbedingt ausfallen sollte, zumal kein neuer Regen eingesetzt hat.
Und es gelingt mir auch nicht!
Deswegen starten wir acht also pünktlich um 10:00 Uhr und machen uns auf den Weg in Richtung Osten, immer der dicken dunklen Regenwolke hinterher, die uns gerade noch mit Regen verschont hatte. Von nun an ging’s bergab… und zwar nach Heinsen. Anja schwebt förmlich über den Asphalt und lässt uns alle hinter sich, obwohl sie den Elektroantrieb noch gar nicht eingeschaltet hat. Und schon nach wenigen Metern fühlen wir uns gut, weil wir dem inneren Schweinehund getrotzt haben und Fahrradfahren ja doch immer Spaß macht. Sollte man viel öfter machen… Diesmal nehme ich’s mir bestimmt vor. Nee, wirklich!

Von Heinsen nach Barnstedt und dann gleich links ab nach Kolkhagen. Die Strecke lässt sich prima fahren. Aus Kolkhagen raus steht dann allerdings die erste Bergwertung des Tages auf dem Plan und damit wird es Zeit für den Einsatz des Elektroantriebs. Leider wird Anja bei dieser Zwischenwertung dann doch Letzte, denn der Elektroantrieb schmollt wie immer wenn er gebraucht wird. Nur Rainers beruhigende Worte in Tateinheit mit dem Einsatz seiner Ingenieurshände können Beide (den Elekt-roantrieb und Anja) überreden, dann doch noch einen zweiten Versuch zu wagen. Und weil der beeindruckend gelingt verschwinden auch sofort die dunklen Wolken in Anjas Augen!

Wie vorausberechnet erreichen wir das erste Zwischenziel, die Melbecker Wassermühle, pünktlich um Dreiviertelelf. Dort werden wir freundlichst von Bernhard J. Oberhoffer empfangen, der in dem Haus lebt und als freier Künstler arbeitet. Er hat dort das Kunstwerk Wassermühle eingerichtet und zeigt es uns bei einem Rundgang durch sein Atelier, seinen Wohnbereich, seine Galerie und abschließend noch durch den Garten um das Haus herum (Foto). Wer mehr darüber erfahren möchte, sollte bitte unter folgender Internetadresse mal selbst nachschauen:

www.atelier-oberhoffer.de

Wir bedanken uns hier nochmal bei Ihnen, Herr Oberhoffer und Ihrer Frau, die uns so nett mit frischem Kaffee verwöhnt hat. Wir haben uns sehr wohl gefühlt.

Leider müssen wir dann das gemütliche Haus aber wieder verlassen, denn schließlich sind wir ja nicht zum Spaß hier sondern zum Fahrradfahren. Die nächste Wassermühle wartet schon in Heiligenthal auf uns. Ärgerlicher Weise hat es zwischenzeitlich auch wieder zu regnen angefangen, obwohl wir doch eigentlich schon blaue Stellen im Himmel entdeckt hatten, bevor wir bei Oberhoffers einkehrten. Na, zum Glück ist’s nur ein kurzer Schauer und außerdem ist’s auch der Letzte, der uns heute treffen wird. Kaum haben wir Melbeck hinter uns gelassen hört es auch schon auf und bleibt dann trocken bis zum Schluss. Unverdrossen radeln wir von Melbeck nach Häcklingen, biegen dann ab nach Rettmer und fahren schließlich an der alten Ziegelei vorbei bis nach Heiligenthal, wo wir rund eine Stunde früher als geplant vor der besagten Wassermühle auf dem Hotelparkplatz einen Zwischenstopp einlegen. Hier werden wir nicht so freundlich empfangen, genau genommen gar nicht. Eine Führung durch die alte Wassermühle, die als Hotel und Veranstaltungsraum dient, ist leider auch nicht möglich, da der Veranstaltungsraum seiner Bestimmung entsprechend gerade einer Gesellschaftsfeier den passenden Rahmen gibt. Also fahren wir nach einer Ehrenrunde auf dem Parkplatz weiter in Richtung Südergellersen, wo wir unterwegs ein nettes Plätzchen suchen um uns zu stärken.

Den Platz finden wir schnell und jetzt warten wir gespannt auf Jürgen vom Landgasthof Konik, der uns ein paar Schnittchen und Getränke mit dem Auto bringen wird. Dankenswerter Weise ist Jürgen so flexibel, dass er die geplante Lieferung nach meinem zwischenzeitlichen Anruf eine Stunde vorverlegen konnte und nur wenige Minuten nach uns am Rastplatz eintrifft. Jetzt haben wir auch Hunger und lassen es uns schmecken.

Eine knappe halbe Stunde später sind wir gut gesättigt, aber auch leicht abgekühlt. Vielmehr als 10° sind’s wohl auch nicht mehr geworden. Also steigen wir wieder in die Pedale und radeln los. Die nächsten Kilometer führen über Südergllersen nach Oerzen, wo die Räder wie vom Magneten gezogen zum Gasthaus Kruse rollen. Das ist zwar keine Wassermühle, aber da wollen wir mal nicht so sein. Jedenfalls werden wir hier wieder freundlichst begrüßt. Karin empfängt uns und wir setzen uns vor den Haupteingang in die Sonne (Foto). Ja, richtig gelesen – in die Sonne! Und dabei genießen wir ein kühles Pils, ein paar Kräuter und Kümmel. Prost. Kurz bevor wir dann wieder aufbrechen gibt sich auch noch Gastwirt Dieter die Ehre.

Nach kurzem Smalltalk machen wir uns abermals auf, aber entgegen aller langfristigen Planungen und Vorbereitungen weichen wir jetzt vom geplanten Weg ab. Auf Wunsch einer einzelnen Radlerin ändern wir mal eben die Route, damit sie in Embsen bei `netto´ noch einige Wochenendeinkäufe erledigen kann, was aber dank des guten Radwegenetzes ein reines Vergnügen ist. Die Wartezeit bei `netto´ wird dann gleich richtig belohnt, denn außer den Wochenendeinkäufen hat sie auch noch Kinderschokolade-Riegel für alle mitgebracht. Dafür sind alle gern noch ein paar zusätzliche Meter bei Sonnenschein geradelt.

Mit dieser süßen Stärkung im Bauch geht’s dann auf die letzte Etappe durch den Wald nach Betzendorf. Leichte Steigung und Mullersand nehmen uns trotzdem nicht die gute Laune. Auf den letzten Metern im Wald teilt Rainer uns dann in 2 Gruppen auf und schickt die Gruppen auf verschiedene Wege. Jetzt wird’s nochmal spannend? Wird man sich im Wald wieder treffen? Nehmen alle den richtigen Weg? Welche Gruppe wird zuerst am vereinbarten Treffpunkt sein? Fragen über Fragen die ich gar nicht zu Ende gedacht habe, als meine Gruppe (natürlich) als Erste den Treffpunkt schon erreicht. Vielleicht lag es daran, dass die andere Gruppe Carsten dabei hatte, der mit wenig Luft im Hinterreifen den ganzen Tag schon `bergauf´ treten musste, der Arme. Aber er hat es ohne klagen den ganzen Tag hingenommen. Bewundernswert!

Und plötzlich stehen wir wieder am Startpunkt vor dem Landgasthof Konik, der leider geschlossen hat und deswegen gibt es das Abschlussgetränk diesmal aus dem Reservoir des Lauftreffs in der Sporthalle. Hat auch geschmeckt!

Vielen Dank an alle die dabei waren und mitgemacht haben, uns versorgt haben und geholfen haben. Für die TuS Hertha Radtour 2013 wünsche ich mir etwas wärmeres Wetter, mehr Teilnehmer und ebenso nette Zwischenziele wie in diesem Jahr. Bis dahin erst mal!


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