Am 3. April 1946 fand die erste Versammlung nach dem Krieg statt, wie das Protokollbuch des Vereins aussagt. Anfängliche Startschwierigkeiten wurden wie immer mit viel Eigeninitiative gelöst: „Um den Sportplatz in Ordnung zu bringen, wurden sich alle Mitglieder einig, am Sonntag, d. 7.April damit anzufangen, mit Spaten und Harke zu erscheinen,” heißt es weiter im Protokoll.
Etwas problematischer war der Neubeginn für die Turner, denn leider waren die Sportgerate verschwunden, und es ist bis heute nicht geklärt, wo sie geblieben sind. In der Zeit von 1946 bis 1952 wurde neben Leichtathletik, Turnen und Fußball auch Feldhandball gespielt. So gründete sich 1946 eine Damenhandball-Mannschaft. Sie wurde von Martin Treppmacher und Heinz Berndt trainiert. Zu den ersten Spielerinnen gehörten Angela, Christiane und Tekla Behrendt, Dorothea und Walewska Dankowsky, Marianne Eilmann, Gisela Otte, Adele Rieckmann, Elisabeth Schröder, Charlotte Steinbeck und Charlotte Uhlmann.
„Zum Spielbetrieb möchte ich einige Dinge anfügen, die heute wohl kaum für möglich gehalten werden”; so beginnt ein Bericht, den Joachim Bothe aufgrund von Taschenbuchnotizen zum Spielbetrieb aus dieser Zeit schildert. Ich erinnere mich z.B. an den Spieltag 14. Marz 1948. Zum Spiel in Amelinghausen starteten von Tellmer aus zwei Schlepper der Betriebe Brüggemann und Schröder mit jeweils zwei Gummiwagen, um Spieler und Schlachtenbummler von Tellmer, Betzendorf und Drögennindorf zu befördern. Im Frühjahr 1948 war es noch nicht möglich, dass jeder Spieler ein Paar Fußballschuhe sein eigen nennen konnte. So mussten einige aus der Elf warten, um die Schuhe eines Mitspielers zu übernehmen.”
Zum Feldhandball ist aus dem Bericht zu entnehmen, dass die Anreise zu Auswärtsspielen fast immer mit dem eigenen Fahrrad unternommen wurde. „Die weiteren Fahrten, wie z.B. nach Bleckede, Dahlenburg oder Alt-Garge erledigte für uns unser bewahrter Milchkutscher Constien. Die spannendste Fahrt fand im April 1950 statt: Im PKW Opel P4 von Dr. Braune wurden tatsächlich sieben Personen befördert.”
Dass die Sportplätze jener Zeit nicht mit den heutigen vergleichbar sind, wird aus folgender Notiz deutlich. „Unser erster Besuch in Adendorf ist mir noch in Erinnerung. Dort fanden wir den Sportplatz gleichzeitig als Kuhweidevor, der Platz sah entsprechend aus und wir nicht minder.” Dieses Feldhandballspiel wurde am 18. September 1949 ausgetragen. Folgende Betzendorfer Spieler findet man in den Notizen: Royek, Granse, Berndt, Rieckmann, Treppmacher, Linker, Krech, Spornitz, Günther, Pachler Bothe.
Auch ein Hinweis auf eine 2 Betzendorfer Fußballmannschaft findet man in einem Kurzbericht zum Spiel vom 7. Marz 1948, das mit 3:2 gewonnen wurde. Gegner war Barnstedt, gespielt haben: Petersen, Kaul, Jaschke, Christiani, Schmerberg, Constien, Cohn, Hielscher Schmidt, Bothe, Grabowski. Joachim Bothe leitete zusammen mit Dieter Witte in der Zeit von 1958 bis 1963 eine Tischtennisabteilung, die mehrere Jahre mit wechselndem Erfolg in der Kreisklasse spielte.
1959 war für den Fußball ein ganz besonderes Jahr. Zum einen wurden die Herthaner in der Spielserie 1958/59 Meister in der Kreisklasse Staffel B, und zum anderen begann eine intensive Jugendarbeit, die sich später bezahlt machen sollte. Leiter der Jugendabteilung war Jürgen Konik. Die Hertha begann ihren Weg in höhere Fußballregionen. Es dauerte noch 10 Jahre, ehe es eine weitere Stufe hinauf ging. 1968 gewannen wir den Kreispokal und in der Saison 1968/69 wurde der Titel in der 2. Kreisklasse West gewonnen, was den Auf stieg in die 1. Kreisklasse bedeutete. Spieler dieser Mannschaft von der am 18. Juni 1969 ein Foto in der Landeszeitung erschien, waren: A. Meyer, S. Ott, W. und D. Matthies, W. Witthöft, C. Stumpf, G. Adomeit, W. Schutt, E. Hestermann, M. Gehrke, J. Konik, G. Müller und P. Sauer. Auch zwei Jugendmannschaften errangen in dieser Saison den Meistertitel. Die A/B-Jugend und die C/D-Jugend.
Albert Meyer übernahm die Fußballjugend und setzte die erfolgreiche Arbeit fort. Weitere Kreismeisterschaften folgten, u.a. mit der E- und der B-Jugend. Viele von diesen Spielern bildeten Jahre später den Stamm der Bezirksliga-Mannschaft. 1969 wurde in einer Mammutsitzung die vom Vorstand ausgearbeitete Satzung beraten und einstimmig beschlossen. Ferner entschied man sich, den Verein beim Amtsgericht eintragen zu lassen.
Im gleichen Jahr erbauten Fußballer im Keller der neuen Schule zwei Umkleide-raume und einen Duschraum. Bis dahin hatte man sich, wenn überhaupt, nach den Spielen bei Konik auf dem Hof oder in der Waschküche gewaschen. Für heutige Verhältnisse unvorstellbar. Ebenfalls im Jahr 1969 erstellte der Verein seine erste „Flutlichtanlage”. Zwei 150 W-Halogenlampen, an zwei Baumen aus dem Wald von H. Schröder montiert, erhellten den damaligen Schulhof. Heute steht auf diesem Platz die Turnhalle. Mit der Flurbereinigung wurde nun der Bau eines neuen Sportplatzes direkt an der Schule möglich.