TuS Hertha Fahrradtour 2011

Am Freitag, dem 16.September war es mal wieder soweit, dass einige Herthaner nach langer Zeit ihren Drahtesel aus dem Keller holten, ein wenig herausputzten und sogar Luft in die Reifen pumpten, um anschließend dann noch schnell vor Ladenschluss in Amelinghausen einen neuen Schlauch für den Reifen zu besorgen. Und das alles nur um sich als gut gerüsteter Pedalo-Ritter am darauf-folgenden Samstag, morgens um dreiviertel zehn, vor dem Landgasthof Konik einzufinden.

Die TuS-Hertha-Fahrradtour stand auf dem Plan. Ausstaffiert in Jeans und Sweatshirt, mit und ohne Helm, mit neongelber Warnweste oder schlichter Trainingsanzugjacke bis hin zum „Tour de France“-tauglichen Biker-Outfit standen 15 unerschrockene Radler aller Altersklassen pünktlich bereit. Ähnlich vielfältig war auch das Aufgebot an Fahrrädern. Vom gewichtsoptimierten Mountainbike (ohne Licht & Schutzblech, aber mit iPhone-Navi), über solide Damen- und Herren-Räder bis hin zum hoch-technisierten Elektrofahrad war alles vertreten.

Und so machten wir uns kurz nach 10:00 Uhr auf unsere erste Etappe in Richtung Tellmer auf den Weg. Noch bevor wir die Schule in Betzendorf erreichten verloren wir allerdings schon die ersten drei Mitstreiter. Wie sich herausstellte hatten wir drei Vereinsmitglieder begrüßt und dazu gezählt, die nur zufällig und nur für rd. 80 Meter den gleichen Weg hatten. Trotz aller Bemühungen ließen sie sich nicht umstimmen und bogen in Richtung Oberdorf ab. Die anderen 12 ließen sich aber nicht beirren und fuhren vergnügt pfeifend weiter.

Nach den ersten zwei Bergetappen-Einzelwertungen gab es in Tellmer am Rosengarten eine Verschnaufpause mit frischen Getränken und Obst. Hier trafen wir auch das erste Mal auf unser Versorgungsbegleitteam, das mit dem TuS Hertha-Bus fortan immer in unserer Nähe blieb. Über eine lange flache Etappe ging es dann weiter bis nach Wettenbostel, dem Ort der für sein Freilufttheater regional weltberühmt ist.

Hinter Wettenbostel galt es dann auf dem Weg nach Wulfsode nochmal eine Bergetappe zu meistern. Hier zog sich das Hauptfeld doch sehr weit auseinander. Natürlich waren die Mountainbikes hier deutlich im Vorteil. Überrascht hat uns, dass das Elektrobike sich nur am Schluss des Feldes wiederfand, was wohl daran lag, dass der Elektroantrieb sich partout nur dann aktivieren lies, wenn es bergab ging. Trotz der unter den Teilnehmern vorhandenen Ingenieurskunst ist es bis zum Ende des Tages nicht mehr gelungen das zu ändern. Na, so ein Elektrobike ist eben auch nur ein Mensch. Die Fahrerin hat sich den Spaß trotzdem nicht nehmen lassen.

In Wulfsode gab es dann eine längere Brotzeit mit leckeren Snacks und schmackhaftem Fingerfood. Das hatten sich bis dahin auch alle redlich verdient. Nach angemessener Erholungszeit schwangen wir uns dann wieder auf die Räder und fuhren weiter in Richtung Bockum um dort das SOS Kinderdorf Hof Bockum zu besuchen.

Die geführte Besichtigung der ganzen Anlage war sehr interessant und ist jedem Mal zu empfehlen. Damit dieser Text nicht noch endloser wird muss ich hier leider auf weitere Details verzichten.

Nach dieser interessanten und informativen Stunde machten wir uns auf den Heimweg, der uns zunächst in Richtung Amelinghausen führte. Bevor wir uns jedoch unkoordiniert mit unseren Rädern in den Großstadtdschungel von Amelinghausen stürzten und Gefahr liefen uns zu verlieren, stoppten wir noch einmal  und der Organisator (der mit der neongelben Warnweste) beschrieb nochmal für alle die geplante Route. Alle hörten aufmerksam… WEG! Und das führte kaum drei Abbiegungen später prompt und unvermeidlich dazu, dass der Tross sich in drei Gruppen auf vier verschiedene Wege machte.

Eine knappe halbe Stunde später fanden sich dann überraschend alle am amelinghausener Schafstall wieder für eine letzte Verschnaufpause vor der abschließenden schwierigen Bergwertung hoch nach Betzendorf zusammen. Wirklich alle? Nein! Ein betzendorfer Gastwirt, der hier nicht namentlich erwähnt wird, blieb zunächst abwesend. Und das sollte auch bis zur Zieleinfahrt vor besagtem Landgasthof so bleiben. Dort trafen wir ihn dann aber wohlbehalten wieder. Alle waren glücklich und zufrieden die insgesamt 35 km, gespickt Bergwertungen der höchsten Kategorie letztendlich gemeistert zu haben. Das abschließende isotonische Getränk hat jedenfalls gezischt.

Es war wieder ein herrlicher Tag, das Wetter hat mitgespielt und die Organisation war hervorragend.

Ich freue mich schon auf das nächste Mal.

Andreas Brandt


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